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Zu einem jungen Verein gehört die Diskussion über ein Selbstverständnis.
Am 22. Juni 1990 trafen sich die damals 26 Mitglieder des Kulturforums Köller-
tal, um in einer MItgliederversammlung über "Kultur im Bahnhof Püttlingen"
gründlich zu diskutieren. Das Ergebnis war ein Thesen-Papier, das mit zwei
klaren Sätzen begann: "Kunst und Kultur brauchen Orte, an denen sie sich öf-
fentlich darstellen können. Dazu wollen wir mit dem Kulturbahnhof beitragen."


Kulturelles Selbstverständnis

Kultur soll, so die Meinung der Mitglieder, kein Luxus für einige wenige sein,
sondern sie muss für möglichst viele erlebbar sein. Notwendig ist deshalb eine
Kultur für alle und mit allen. Dabei entspricht es dem Kulturverständnis des Ver-
eins, nicht alles vom Staat zu erwarten und einzufordern. Die persönliche Initia-
tive ist notwendig. Die Mitglieder wollen deshalb mehr eine Mitmachkultur als
eine Konsumkultur erreichen. Das Selbstaktivwerden soll gefördert werden.

Angestrebt wurde zudem eine feste Verwurzelung des Vereins in der regionalen
Kultur, im Denken und Fühlen der Menschen im Köllertal. Notwendig ist zu-
gleich die Offenheit für überregionale, weltweite Entwicklungen und Herausfor-
derungen. In diesem Spannungsfeld muss der Verein eine eigene kulturelle
Identität finden. Die Bewohner des Köllertals sollen den Kulturbahnhof als wich-
tige Bereicherung für unsere Region empfinden. Er soll Ausdruck der Identität
einer Region und ihrer Menschen sein. 

Kulturarbeit wurde gesehen als eine Form der Auseinandersetzung von Men-
schen mit sich selbst, mit anderen Menschen, mit Dingen. Sie soll Menschen
helfen zu wachsen, zu sich selbst zu finden und ihre Fähigkeiten, die oft verschüt-
tet wurden, zu entfalten. Der Kulturbahnhof will deshalb Raum für populäre Kul-
tur ebenso wie für experimentelle Formen der Kunst bieten, für professionelle
KünstlerInnen als auch für HobbykünstlerInnen.

                                        
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