Wenn man sich für Polarität entscheidet, ist die Vielfalt Voraussetzung UND Ergebnis. Da ist zunächst die Vielfalt des Gezeigten: Im Wesentlichen Malerei, aber auch Plastiken und Keramik.
Da ist auch die Vielfalt der Techniken: mutige Collagen, zarte Aquarelle, herausfordernd bunte Acrylmalerei.
Und schließlich die Vielfalt des Thematischen, die alle Stufen vom Gegenständlichen über das Abstrahierende, Stilisierte bis zur absoluten Abstraktion.
Und es scheint durchaus gelungen, die Pluralität zu demonstrieren, indem eine Ordnung in die heutige Ausstellung gebracht wurde:
Der Mensch, die Arbeitswelt, das Nicht- Gegenständliche
X.
Diese Breite basiert auf dem Prinzip der Offenheit.
So gerne wir große Namen vorstellen, Künstler und Künstlerinnen, die längst ihren Weg gegangen und auf weitere öffentliche Anerkennung nicht angewiesen sind, die Galerie des Köllertals ist offen für neue, junge Talente; sie hat für viele ein Forum gebildet, sich zu "äußern", das eigene Schaffen nach außen zu tragen.
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Warum gerade das Köllertal?, frage ich mich manchmal.
Dem Wanderer früherer Tage musste es wie eine Erlösung scheinen, wenn er nach den dunklen Wäldern des Fischbachtales und des Köllertaler Waldes vor sich das offene - soll ich sagen "liebliche" - Köllertal sah.
Ackerland bedeutete Wohlstand; und nur wer Grundbedürfnisse erfüllt sieht, hat Muße, das Schöne zu schaffen, also neben dem "Notwendigen" das "Wünschenswerte".
Vielleicht sind die geographische Offenheit und der wirtschaftliche Wohlstand dieser Landschaft die Grundlage für die Besonderheit dieses Tales.
